KUNST UND ENERGIE
Kunst als Bewegung – zwischen Ausdruck und Rückkehr.
Kunst öffnet.
Sie verlangt Hingabe, Präsenz, Durchlässigkeit.
Im Moment des Schaffens fließt etwas, das größer ist als der Einzelne.
Doch mit der Öffnung verändert sich auch das Gleichgewicht.
Was sich bewegt, berührt –
was berührt, erschöpft.

Viele Künstler kennen den Wechsel zwischen Intensität und Leere.
Zwischen Inspiration und Erschöpfung.
Die Energie, die im Ausdruck frei wird,
hinterlässt Spuren – im Körper, im Geist, im Nervensystem.

Kunst entsteht dort,
wo inneres Erleben Form annimmt:
Erinnerung, Sehnsucht, Schmerz, Freude.
Manchmal roh, manchmal konzipiert,
doch immer getragen von etwas, das nach Ausdruck sucht.

Auch äußere Strukturen fordern Energie:
Arbeit, Familie, Organisation, Öffentlichkeit.
Selbst wenn Unterstützung vorhanden ist –
die Verantwortung bleibt oft beim Künstler.

Viele spüren, wie sich mentale, emotionale, körperliche und energetische Prozesse überlagern.
Das Nervensystem reagiert, wenn Offenheit dauerhaft wird.
Inspiration und Überforderung liegen nahe beieinander.
Reflexion wird dann zu einer Praxis:
Grenzen wahrzunehmen.
Räume zu schaffen, in denen Energie zurückfließen kann.
Nicht als Rückzug, sondern als Regulation.

Kreativität braucht beides:
Feuer und Erde.
Bewegung und Ruhe.
Öffnung und Rückkehr.
Manche finden diesen Ausgleich in körperlicher oder meditativer Praxis.
Andere im Kontakt, in Natur, in Stille.
Es gibt keinen festen Weg –
nur das Erkennen,
dass der schöpferische Prozess immer auch den Schöpfer bewegt.
